HALLO FRüHLING!

Bereits jetzt ist die Sehnsucht nach Frühlingsboten drinnen und im Garten groß. Doch frühlingsblühende Zwiebelpflanzen brauchen stets eine Kälteperiode, um zur Blüte zu kommen. Wenn sie früher als im März ihre Schönheit zeigen sollen, setzen Gärtner die Zwiebeln daher zunächst einige Wochen niedrigen Temperaturen aus und lassen die Topfpflanzen danach bei höheren Temperaturen vortreiben. Somit sind die schönen Blüher bereit, schon jetzt Frühlingsflair im Haus zu verbreiten.

Sobald keine starken Fröste mehr drohen, können die Zwiebelpflanzen dann sowohl ins Beet als auch in Kästen auf dem Balkon oder der Terrasse gepflanzt werden.

Die magische Hyazinthe.

Der Name Hyazinthe (Hyacinthus) kommt aus dem Griechischen und leitet sich von der Sagengestalt „Hyâkinthos“ ab, die als spartanischer Prinz galt. Mit seiner unglaublichen Schönheit zog er die Aufmerksamkeit von Menschen und Göttern gleichermaßen auf sich – ganz wie die bildhübsche Zwiebelblume. In der arabischen Welt war die Hyazinthe schon immer eine wichtige Pflanze. Sie wurde früher zur Heilung von Gelbsucht und Blutergüssen eingesetzt. Über die Türkei kam die Duftpflanze dann auch nach Europa. Die Hyazinthe benötigt einen hellen Platz, der gern sonnig sein darf. Ein Standort im Wintergarten oder auf der Fensterbank ist ideal. Am besten gedeiht die Pflanze in Blumen- oder Kakteenerde. Diese sollte das Wasser gut durchlassen und kann daher mit etwas Sand aufgelockert werden. Als Frühjahrspflanze benötigt sie nicht viel Wärme. Bei Temperaturen bis 15 °C fühlt sie sich sehr wohl. Idealerweise sollte die Erde gleichmäßig feucht gehalten werden. Dies ist vor allem während der Wachstums- und Blütezeit zu beachten. Zwischen den Wassergaben darf der Frühblüher nicht komplett austrocknen. Staunässe sollte vermieden werden.

Klein aber besonders fein.

Die kleine Traubenhyazinthe (Muscari) sorgt für blaue oder weiße Farbtupfer. Der Gattungsname „Muscari“ stammt vom Griechischen „muschos“ und steht für Moschus. Das bezieht sich auf den dezenten und dennoch prägnanten Duft der Blüte. Damit die kleine Pflanze nicht zu früh austreibt, ist ein Standort bei etwa 12 °C ideal. Danach kann es auch gerne etwas wärmer für sie sein.

Wertvolles Sammlerobjekt.

Das kleine Schneeglöckchen (Galanthus nivalis), das bei eisigen Temperaturen aus der Erde ragt, ist ein heißes Objekt der Begierde. In England und Schottland finden regelmäßig Auktionen statt, bei denen man ihre Zwiebeln ersteigern kann. So ging schon mal eine Schneeglöckchenzwiebel für etwa 1.000 Euro über den Auktionstisch. „Galanthus“ kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie Milchblume. „Nivalis“, ebenfalls aus dem Griechischen, heißt übersetzt „schneeweiß“. Das Schneeglöckchen steht im Topf auf Balkon oder Terrasse am liebsten im Halbschatten und möchte regelmäßig gegossen werden.

Bienenmagnet mit Honigduft

Die gelben Blüten des Winterlings (Eranthis) werden an sonnigen Tagen zuhauf von Bienen angeflogen.

Die unsterbliche Narzisse.

Der botanische Name der Narzisse lautet „Narcissus“ und entstammt der griechischen Mythologie. Narziss, ein griechischer Held, war so schön, dass sich jeder in ihn verliebte. Da er jedoch nur Augen für sich selbst hatte, wurde er für seine Eigenliebe bestraft. Als er sein Spiegelbild in einem Fluss betrachten wollte, fiel er ins Wasser und ertrank. Die Gelbe Narzisse (Narcissus pseudonarcissus) wird häufig in der Homöopathie zur Behandlung von Schnupfen, Bronchitis oder Keuchhusten angewandt. An sonnigen, hellen Plätzen fühlt sich die Narzisse besonders wohl. Auch die Mittagssonne ist bei ihr sehr beliebt, denn diese ist im Frühjahr noch lange nicht so intensiv wie im Sommer. Allerdings je kühler ihr Standort, desto länger halten die Blüten. Ideal sind Temperaturen zwischen 10 und 17 °C. Halten Sie die Erde immer gleichmäßig feucht. Staunässe sollte vermieden werden, da die Zwiebelpflanze sonst zu schimmeln anfangen kann.

Die anmutige Tulpe.

Der botanische Name der Tulpe ist „Tulipa“. Dieser soll dem persischen Wort „dulband“ entstammen, das für Turban steht. Als der Botaniker Carolus Clusius 1592 das erste große Werk über Tulpen schrieb, waren die Frühlingsblüher so begehrt, dass sie regelmäßig aus seinem Garten gestohlen wurden. Die aus Persien stammende Tulpe war schon vor langer Zeit ein Zeichen der Liebeserklärung. Von vielen Dichtern und Malern abgebildet, kam sie bereits in den Erzählungen von „Tausendundeinernacht“ vor. Die Pflege der Tulpe ist sehr einfach. Eine regelmäßige, nicht zu starke Wasserzufuhr tut ihr gut. Staunässe verträgt die Tulpe nicht. Die Töpfe mit den frisch ausgetriebenen Zwiebeln mögen einen kühlen Standort, dort bleiben sie kompakt und standfest. Später darf es auch wärmer werden.

DAS perfekte Frühlings-Duo.

Die Kissenprimel (Primula vulgaris) und das Hornveilchen (Viola cornuta) läuten den Auftakt der Draußen-Saison ein und sorgen für die ersten kunterbunten Farbtupfer auf Balkon und Terrasse. Von Weiß, Gelb über Orange und Rot bis hin zu Violett oder Blau – die großen Blüten der Primel leuchten in unzähligen Farben und je nach Sorte sogar mit Farbverläufen oder Mustern. Beide Pflanzen – Primel und Hornveilchen – fühlen sich an einem Platz im Halbschatten sehr wohl und wollen erst dann wieder gegossen werden, wenn die Erde schon leicht angetrocknet ist. Verblühte Blätter und Blüten sollten regelmäßig entfernt werden.

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